Melbourne und Sydney, das ist wie Mainz und Wiesbaden, Hamburg und Berlin, New York und Washington: Eine heiß-kalte Beziehung. Und während ich in Sydney gewohnt habe, hätte ich auf einen Besuch in Melbourne nicht verzichten wollen. Die entspannte Atmosphäre in den Kaffees, die unzähligen Gässchen mit Street Art, die kulturelle und prinzipielle Offenheit. Melbourne macht Spaß und hat Flair. Es erstaunte mich daher um so mehr, dass ich gerade dort ins Gespräch mit einem alten Ungarn kam, der vor Jahrzehnten nach Australien emigrierte und sich in Melbourne niederließ. Denn er zeigte sich nicht der Offenheit der Stadt und ihrer Bevölkerung gegenüber dankbar und gab sie folgenden Einwanderer-Generationen weiter. Er ließ sich vielmehr über die heute immigrierenden Afrikaner und Russen aus, wegen derer seine Frau sich nicht mehr trauen würde, zum Supermarkt zu gehen. Ein Wehmutstropfen – aber zum Glück nicht die vorherrschende Meinung. Diese Bilder sind von Dezember 2007.
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